Vor- und Nachteile, sich als Arzt in Österreich selbstständig zu machen

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Kassenarzt, Wahlarzt, Honorararzt - das Ende des Karriereweges oder der Beginn

Der Weg in die Selbstständigkeit ist für viele Ärztinnen in Österreich interessant. Es locken einerseits bessere Bezahlung, mehr Eigenverantwortung, größerer Gestaltungsfreiheit und die freie Entscheidung, wieviel Zeit man sich für den einzelnen Patienten nimmt.  So oder so muss man in der österreichischen Ärzteliste eingetragen und gut versichert sein. Ferner muss die selbständige Tätigkeit der Sozialversicherung und dem Finanzamt gemeldet werden.

Praxis:
Auf der anderen Seite stehen bei einer Praxis z.B. fixe Ausgaben für Miete, Gerätemiete, Mitarbeiter etc. und damit einen gewissen Grundumsatz zu erreichen. Bei der Praxis stellt sich die Frage Kassenpraxis oder Wahlarztpraxis. Erstere unterliegt gewissen Vorgaben (Öffnungszeiten, Kontrahierungszwang, Visiten, teilweise Teilnahme am Wochenenddient in der Region etc.). Eine besondere Form der Kassenpraxen sind Primärversorgungszentren (PVE oder PVZ), die gemeinsam betrieben werden und damit die Vertretung besser geregelt ist.

Bei Wahlarztpraxen kann man derzeit jeden beliebigen Tarif verrechnen und kann sich mehr Zeit für den Patienten nehmen, wenn man das will. Auch längere Urlaube sind möglich, sofern einem die Patienten dann treu bleiben. Bei Wahlarztpraxen muss man mit einer 12-24-monatigen Anlaufphase rechnen, bei Kassenpraxen kann es schon passieren, dass am ersten Morgen 100 Patienten vor der Tür stehen. Um halbwegs gut zu verdienen, muss man sich dort sehr gut organisieren und viel Patientendurchsatz haben.

Entscheidend bei jeder Praxis ist die Lage, d.h. die Erreichbarkeit auf der einen Seite und auch der Abstand zu anderen Ärzten des gleichen Faches in der Region. Sehr begehrt waren früher die Hausapotheken, die ein Arzt in abgelegener Region haben durfte und neben einem ordentlichen Zusatzeinkommen auch viel 'Laufkundschaft' für die ärztliche Tätigkeit brachte.

Früher war die Eröffnung der eigenen Praxis das langjährige Ziel auf dem Karriereweg. Mittlerweile sehnen sich viele nach Jahren der selbständigen Führung einer Praxis wieder zurück zu einer Tätigkeit, in der man weniger organisatorische Aufgaben und mehr Luft hat, weil die Praxistätigkeit schnell auch zum Lauf im Hamsterrad werden kann. Viele Ärzte beenden die Praxistätigkeit rechtzeitig vor dem Pensionsantritt und übernehmen dann z.B. Honorararzteinsätze (Vertretungen).

Vertretung:
Bei Vertretungsärzten reden wir klassisch von Ärzten, die als Wohnsitzarzt angemeldet sind und auf Stundensatzbasis in Praxen vertreten - sie heißen auch Honorarärzte oder Vertretungsärzte. Vertretungsärzte übernehmen je nach Wunsch blockweise oder längerfristige Einsätze. Manche wollen die Urlaubszeit optimieren und übernehmen dafür viele verschiedene und kurze Einsätze.

Wichtig: jeder dieser Tätigkeiten ist im Gegensatz zu anderen Ländern nur mit einem fertigen Allgemeinmedizin- oder Facharztabschluss möglich.

Die Honorararztätigkeit wird oft auch als Übergangs- oder Eintrittoption für die Überbrückung von Lücken gesehen. So kann man sich als Honorararzt bequem ansehen, ob die Gesundheitseinrichtung, in der man vertritt, strategisch für die eigene Entwicklung interessant ist - gerne beraten wir Sie bei allen Schritten auf Ihrem Karriereweg.

Wir sind in Österreich stärkster Honorararztanbieter mit vielen tausenden Einsatzstunden im Jahr und erweitern laufend unser Pool an Honorarärzten. Interesse? Dann melden Sie sich bei uns.